Wie lade ich mein elektrisches Auto? Das ist eine der ersten Fragen, die sich viele stellen auch wenn sie selbst kein elektrisches Auto haben. Es ist eine gute Frage, die sich kompliziert anhört, aber nicht unbedingt kompliziert ist.
Generell gibt es drei Wege ein elektrisches Auto zu laden. Häufig werden diese als Level 1, 2 und 3 bezeichnet. Streng genommen gibt es allerdings nur 2 Wege. Mit Wechselstrom den man zuhause hat und mit einem speziellen Ladegerät (EVSE) benutzt und Gleichstrom, oder auch (Ultra-)Schnell-Ladestationen.
Wir erklären alle Wege hier und fangen klein an.
Level 1 Ladestationen
Ein Level 1 (langsames laden) Ladegerät wird normalerweise mit dem Auto geliefert. Es ist quasi ein Verlängerungskabel, das einfach in eine normale Steckdose gesteckt wird, und mit dem Auto verbunden wird. Es wird mit normalen 240V (120V in anderen Ländern) geladen. Der Vorteil ist, daß man es so quasi überall laden kann.
Je nach Größe der Batterie kann ein Auto mit einer Reichweite von ca. 400 km so in ungefähr 20-40 Stunden komplett geladen werden.
Level 2 Ladestationen
Als Level 2 Ladestationen bezeichnet man normalerweise fest eingebaute Stationen. Diese können entweder in der Garage oder Carport installiert werden, oder an öffentlichen Plätzen wie Hotels oder Restaurants, dann normalerweise erhöht auf einem Pfahl. Diese Geräte sind ungefähr so groß wie ein Schuhkarton und haben entweder ein Kabel oder man muß sein eigenes Kabel einstecken und kann loslegen. Der Ladestrom ist einiges höher als bei einem Level 1 Gerät und so kann ein Auto über Nacht in ca. 10 Stunden komplett geladen werden.
Level 3 Ladestationen
Level 3 Ladegeräte werden häufig auch als Supercharger oder Schnellladestationen bezeichnet. Es sind große Geräte mit dicken, teils wassergekühlten Kabeln. Sie ähneln stark den Zapfsäulen, die wir von normalen Tankstellen her kennen.
Diese Ladegeräte werden quasi direkt mit der Batterie verbunden und können sehr hohe Ladeströme und Spannungen erreichen um somit ein Auto in wenigen Minuten laden zu können.
Was ist der Unterschied?
Was ist denn nun der Unterschied zwischen all diesen Ladestationen und warum gibt es überhaupt unterschiedliche? Die Gründe liegen in den Kosten und der Schnelligkeit der Ladegeräte.
Je schneller ein Ladegerät ist, desto teurer ist es. Das Ladekabel das beim Auto mitgeliefert wird kostet nur ein paar Euro oder maximal um die hundert, braucht keine speziellen Stecker, aber ist dafür eben etwas langsamer. Eine normale Steckdose ist auch technisch nicht dafür ausgelegt die benötigten Ströme für schnelleres Laden bereitzustellen.
Für viele Autofahrer ist allerdings so ein Ladegerät völlig ausreichend. Es kann ein Auto über Nacht mit genug Energie versorgen um am nächsten Tag ca. 100 km fahren zu können.
Wenn man mehr unterwegs ist, ist es warscheinlich sinnvoll ein Level 2 Ladegerät (EVSE) zu installieren. Diese Geräte müssen von einem professionellen Elektriker installiert werden und sind mit einer separaten Sicherung abgesichert da die Ladeströme entsprechend höher sind. Die kompletten Kosten für eine Installation inklusive Ladegerät bewegen sich im Bereich von wenigen tausend Euro. Diese Zahl hängt natürlich von diversen Faktoren ab und kann je nach Installationsaufwand stark variieren.
Die letzte Option ein Auto zu laden sind Level 3 oder auch DCFC (Gleichstrom-Schnellladegeräte). Diese Geräte kosten mehrere 10-tausend Euro und benötigen direkte Hochspannungsverbindungen, da die Ladeströme extrem hoch sind. Ein normales Haus ist dafür garnicht ausgelegt. Wenn man die Installationskosten hinzurechnet bewegen sich die Kosten für solch ein Ladegerät ganz schnell im Bereich von Hunderttausend Euro. Deshalb ist es sehr häufig so, daß wenn man sein Auto an solch einem Ladegerät laden möchte, Kosten entstehen. Manchmal gibt es Geräte an denen man kostenlos laden kann, aber das ist dann meist weil lokale Energieträger die Geräte sponsern. Normalerweise muß man pro minute oder pro geladenem kW bezahlen.